PCO-SYNDROM

Das Syndrom der polyzystischen Ovarien (PCOS) stellt die häufigste hormonelle Erkrankung der Frau dar. 

Neben Funktionsstörungen der Eierstöcke lassen sich komplexe metabolische Veränderungen nachweisen. 

Bei übergewichtigen frauen besteht die Therapie der Wahl in der Gewichtsreduktion. Metformin wird zur Verminderung der Insulinresistenz eingesetzt, hat aber auch - unabhängig vom vorliegen einer Insulinresistenz -günstige Auswirkungen z.B. Auf das Zyklusgeschehen. 
Bei verlängerten Zyklen oder fehlendem Eisprung wird Clomifen als Mittel der ersten Wahl eingesetzt. In vielen Fällen erfolgt die Behandlung durch eine Kombination beider Präparate. 
Neuere Daten weisen darauf hin, dass sich damit die Schwangerschafts- und Lebendgeburtrate verbessern lässt. 

Die Diagnose kann gestellt werden, wenn mindestens zwei der folgenden Symptome vorliegen:
--> Zyklusstörungen (verlängerter Zyklus, fehlender Eisprung)
--> klinische oder laborchemische Zeichen einer Hyperandrogenämie/ Überschuss an männlichen Hormonen 
--> im Ultraschall Bild der polyzystischen Ovarien (mindestens 12 Follikel mit max. 10 mm Durchmesser) in mindestens einem Ovar.

Die Ursache ist unbekannt! Entsprechend steht keine kausale Therapie zur Verfügung. Die Behandlung richtet sich nach dem Therapieziel und den vorliegenden Beachwerden.

Ohne Kinderwunsch besteht das Hauptziel in der Linderung hyperandrogenämischer (überschuss an männlichen hormonen) Symptome, z.B. der Verordnung eines antiandrogen wirksamen Kontrazeptivums         (Pille). 

Bei Kinderwunsch besteht das Behandlungsziel darin, die Eierstockfunktion zu verbessern und einen regelrechten ovulatorischen Zyklus zu etablieren mittels Gewichtsabnahme, Metformin, Clomifen/ Gonadotropine, ovarian Drilling. 

frei aus Keck Ch. PCOS und Kinderwunsch Gynäkologie Geburtsmed Gynäkologie Endokrinol 2013; 9(1):24-36